Freitag, 7. August 2015

Wie früher

Drei Uhr,Nachts.Die Räder der S-Bahn quietschen auf den Schienen.Noch 3 Stationen.Niemand außer mir befindet sich in den sonst so überfüllten und von Gesprächen durchdrungenen Wagon.Nur meine Gedanken stehen im Raum.Die Ansage der S-Bahn ,die die nächste Haltestelle ansagt unterbricht die Stille.Sekunden später hält die Bahn.Niemand steigt ein.Die Türen schließen sich und ich versinke wieder in meine Gedanken.Nur noch wenige Minuten ,bis meine wirkliche Reise beginnt.Ich denke über all' die Dinge nach,die ich dir sagen so gern sagen würde."Nächste Station: Hauptbahnhof"ertönt es aus den Lautsprechern.Meine Station.Ich packe meine Tasche und schaue ein letztes Mal auf mein Handy.Keine Nachricht von dir,wie sollte es auch anders sein.Ich hatte schon lange keine Nachricht mehr von dir bekommen.Die Bahn hält an.Die Türen öffnen sich und ich steige  auf den Bahnsteig.Die Treppen hoch.Ich krame in meiner Tasche um meine Fahrkarte zu suchen.Gleis 2 , Abfahrt 3:24Uhr ,Ankunft 5:00 Uhr.meine Augen suchen wie verrückt nach einer Uhr.Ich habe vollkommen vergessen ,das ich nur 10 Minuten habe um zu meinem Zug zu kommen.Also renne ich.Wie verrückt.Völlig außer Atem komme ich an Gleis 2 an.Der Zug steht abfahrtsbereit da.Ich steige in den fast völlig leeren Zug und suche mir einen Platz.Kaum sitze ich,schließen sich die Türen und der Zug fährt los.Jetzt habe ich 1 1/2 Stunden um mich meinen Gedanken zu widmen und dem was ich dir sagen will.Die Zeit vergeht langsam.Ich schaffe es einfach nicht zu schlafen,dafür bin ich viel zu aufgeregt.Die Musik ,die durch meine Kopfhörer in meinen Kopf schießt,macht das ganze nicht besser.Immer wieder schaue ich auf die Fahrkarte,dann auf mein Handy,um zu wissen wie spät es ist.Noch 30 Minuten,20Minuten,10Minuten...Die Zeit scheint endlos und ich wünsche mir langsam sie wäre es.Zu groß ist die Angst davor,dir wieder in die Augen zu sehen.Ich hab es so gewollt.Und jetzt sitze ich hier und mache wahrscheinlich einen ziemlich großen Fehler,aber ich brauche endlich Klarheit.Ich hab gedacht ich kann damit Leben ,aber es geht nicht.Alles erinnert mich an dich.Ich kann das nicht mehr.Ich brauche dich,irgendwie.Der Zug hält an.Endstation,ich bin da.Die Türen öffnen sich ,ich stehe auf ,nehme meine Sachen und betrete den Bahnhof.Es ist kalt.Ich weiß noch wie es das letzte Mal war,als ich dich besuchte.Dreißig Grad.Das genaue Gegenteil zu jetzt.Irgendwie passend.Denn unsere Beziehung hat sich genauso verändert wie die Temperatur,mit der Zeit.Ich laufe über den Bahnhof,raus zur Straßenbahn.Ich kenne den Weg zur dir auswendig.Zu schnell ist die Straßenbahnfahrer vorbei.Mit jedem Schritt den ich mich dir nähere steigt die Angst in mir.Es sind nur noch 100Meter bis zu deiner Tür.Ich schaue wieder auf mein Handy.5:45Uhr.Ich weiß du bist wach.Es ist immerhin Mittwoch.Ich warte vor deiner Tür.Bis zu der Sekunde in dem ich dich sehe.Du kommst aus deiner Tür.Es sind nur noch Sekunden.Meine Angst ist auf dem allerhöchsten Level.Und auf einmal stehst du vor mir."Ist viel passiert" sage ich.Du nickst."Gehen wir ein Stück?"frage ich.Wieder nickst du.Und endlich kann ich dir all' das sagen ,was ich die ganze Zeit über wollte.Alles ist wie früher.Aber das ist nicht die Realität.Das sind lediglich meine Gedanken,denn wäre es Real wäre ich jetzt bei dir und nicht hier.

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